18.08.2013 - Das Landkärtchen - Schmetterlingsart in zwei unterschiedlichen Farben
Das Landkärtchen - wissenschaftlich Araschnia levana - kommt bei uns in zwei jährlichen Generationen vor, die sich äußerlich
stark unterscheiden. Im Frühjahr schlüpfen leuchtend braunorange gefärbte Schmetterlinge aus den Puppen, die jetzige
Sommergeneration hingegen hat die Grundfarbe schwarz (Foto) mit weißen Bändern und gelblichen Flecken, teilt der NABU
Osterode in seinem Naturtipp mit.
Gesteuert wird der so genannte Saison-Dimorphismus hauptsächlich von der Tageslichtdauer während der Puppenruhe, auch die
Temperatur spielt eine Rolle. Ist die Puppe im Winter dem verkürzten Tageslicht ausgesetzt, entwickelt sich ein Falter der
gelb-braunen Frühjahrsgeneration. Sind im Sommer die Tage länger, entstehen schwarze Falter. Lange Zeit hielten selbst
Experten beide Generationen für verschiedene Arten. Die Sommergeneration ist stets wesentlich zahlreicher als die
Frühjahrsgeneration, da nur ein Teil der Puppen den Winter übersteht.
Die Tiere der Sommergeneration sieht man von Anfang Juli bis Ende August vor allem auf weißen Doldenblütlern. Aber auch
Ackerkratzdistel, Wasserdost und Goldrute werden besucht.
Die Weibchen legen acht bis zehn grüne Eier in Form kleiner Eitürmchen an die Unterseite von Brennnesselblättern. Diese
Eitürmchen unterscheiden das Landkärtchen von allen anderen heimischen Tagfaltern. Bevorzugt werden schattig stehende
Brennnesselbestände an Waldwegen oder Gräben, seltener auch unter Obstbäumen oder in Gärten.
„Wer im eigenen Garten etwas für die Falter tun möchte, sollte an halbschattigen Standorten die Brennnesseln stehen lassen.
Dort können sich Raupen und Puppen ungestört entwickeln. Wichtig ist auch die Nähe zu Nektarpflanzen, da Landkärtchen keine
weiten Strecken zurücklegen“, so der NABU Osterode abschließend.
Landkärtchen in der Frühjahrsgeneration
Landkärtchen in der Sommergeneration
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