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07.02.20112 - Energiewende braucht verlässliche Rahmenbedingungen
Der NABU Osterode kritisiert den Streit der schwarz-gelben Koalition über einen Systemwechsel bei der Förderung der
erneuerbaren Energien und eine drastische Drosselung des Zubaus von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland. „Der Umbau der
Stromversorgung braucht verlässliche Rahmenbedingungen und eine große Vielfalt an Investoren -einschließlich der Kommunen,
Energiegenossenschaften sowie der Bürgerinnen und Bürger selbst“, so ein Sprecher des NABU Osterode. Das Erneuerbare-Energien-
Gesetz (EEG) bietet nach wie vor die einzige Garantie, dass der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung in Deutschland auch
tatsächlich erfolgt und schrittweise die klimaschädlichen Kohlekraftwerke verdrängt. Die Zeiten des teuren Solarstroms sind
mittlerweile vorbei, weil sich die EEG-Vergütungen für Photovoltaik seit 2009 bereits halbiert haben und weiter sinken werden.
Künftig sollten die Kürzungen aber kontinuierlich erfolgen sowie die Auswüchse bei Freiflächenanlagen und mögliche
Mitnahmeeffekte beim Eigenverbrauch begrenzt werden.
Wenn es der Bundesregierung gelingt, jetzt den Ausbau der Photovoltaik weiter zu verstetigen statt abzuwürgen, wird dies
deutlich günstiger sein als den umweltschädlichen Biogasboom der letzten Jahre oder die riesigen Investitionen in die
Offshore-Windenergie fortzusetzen. Im Biomassebereich könnten zum Beispiel weitere Einsparungen bei der Umlage der
Ausbaukosten erzielt werden, wenn Maisanbau und Holzverbrennung keine zusätzliche Förderung mehr über das EEG erhalten.
Auch sollte die räumliche Steuerung und zeitliche Koordinierung des weiteren Ausbaus der regenerativen Energieerzeugung
verbessert werden. Zudem muss die Bundesregierung dafür sorgen, dass Kosten und Nutzen des Ausbaus der erneuerbaren Energien
gerechter verteilt werden. Obwohl vor allem die Großverbraucher in der Industrie von der preissenkenden Wirkung von Wind-
und Solarenergie an der Strombörse profitieren, hat die schwarz-gelbe Koalition in der Vergangenheit immer mehr Unternehmen
von der EEG-Umlage befreit. „Für die privaten Haushalte, die den Ausbau der erneuerbaren Energien nun fast vollständig
alleine tragen müssen, ist die EEG-Umlage dadurch unnötig gestiegen“, so der NABU abschließend.
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