25.07.2011 - Herkulesstauden-Bekämpfung auch 2011 fortgesetzt
Seit 2003 führt der NABU Osterode eine systematische Bekämpfung der Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum), auch
Riesenbärenklau genannt, durch. In 2011 waren ausschließlich ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Insgesamt 6 Kräfte leisteten
dabei 95 Arbeitsstunden. In der Sieberaue hat die Anzahl der aufgefunden Pflanzen um über die Hälfte gegenüber dem Vorjahr
abgenommen. Im Naturschutzgebiet (NSG) Oderaue war der NABU in diesem Jahr nicht im Einsatz. Wie in den vergangenen Jahren
wurden jedoch wieder die Fließgewässer Söse, Lerbach, Bremke und Wellbek sowie weitere Standorte in Osterode kontrolliert
und bearbeitet (Informationen zu vorangegangenen Bekämpfungsmaßnahmen finden
Sie unter Naturschutz/Die Herkulesstaude).
Insgesamt wurden 1062 ausgegrabene Pflanzen gezählt (zum Vergleich: 2008 / 9789 Pflanzen, 2009 / 2014 Pflanzen,
2010 / 2991 Pflanzen). Der Angelverein Osterode war wieder an der Söse ab Badenhausen Oberhütte bis zur Rhume und
Freiwillige aus Gittelde in der dortigen Feldmark tätig. Die Stadt Herzberg kontrollierte wieder wie in den vergangenen
Jahren die Bereiche innerhalb der Gemeindegrenzen. Lt. Mitteilung des Bauhofes der Stadt Osterode sind alle Mitarbeiter
angehalten, festgestellte Herkulesstauden zu entfernen.
Im Naturschutzgebiet Sieberaue hat sich im jetzt neunten Jahr der Bekämpfungsmaßnahme die Anzahl der aufgefundenen Stauden
gegenüber dem Vorjahr um über die Hälfte reduziert. Nach dem Höhepunkt von 2005 mit 999 Arbeitsstunden und über
(geschätzten) 30.000 Stauden ist in diesem Jahr der vorläufige Tiefstand mit 26 Arbeitsstunden und 144 ausgegrabenen
Pflanzen erreicht. Erstmals erfolgte kein zweiter Kontrollgang. Dafür kontrollierten wir sicherheitshalber (hoffentlich
letztmalig) den Streckenabschnitt von der Ortschaft Sieber bis Herzberg ohne dass in diesem Bereich noch eine Staude
gefunden wurde.
Über erfolgte Bekämpfungsmaßnahmen im NSG Oderaue liegen für dieses Jahr keine Daten vor. Dort sollen zum wiederholten Male
Wulftener Einwohner und erstmalig Mitglieder des Pöhlder Fischereivereins sowie eine Herzberger Schulklasse tätig gewesen
sein.
Neben der Herkulesstaude bereitet dem NABU Osterode der Sachalinknöterich große Sorge. An Stellen, wo vor acht Jahren noch
keine oder nur einzelne Sprosse trieben, hat der Knöterich inzwischen bereits große Flächen eingenommen und sich zu einem
Dickicht entwickelt. Besonders große Knöterichfelder haben sich in dem Streckenabschnitt zwischen Elbingerode und Hattorf
gebildet. Da sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit etwa proportional erhöht, wird die Auenlandschaft der Sieber in 10 Jahren
vermutlich in weiten Bereichen vom Knöterich bestimmt werden. Hinzu kommt, dass sich diese Pflanze aus dem NSG-Bereich an
verschiedenen Stellen in angrenzende Waldgebiete und andere Flächen ausbreitet. Eine Bekämpfung ist hier jedoch ungleich
schwieriger als beim Riesenbärenklau, weil sich der Knöterich neben der Aussaat insbesondere durch rasch wachsende
widerstandsfähige Rhizome ausbreitet.
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