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NABU Osterode - Aktuelles - 27.12.2009

   
 

27.12.2009 - Kormoran - Vogel des Jahres 2009

Der NABU hat den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gekürt. Damit setzt sich der NABU offensiv für den Schutz des Kormorans ein, der nach seiner Rückkehr an Seen und

Flüsse wieder zu tausenden geschossen und vertrieben wird. Jedes Jahr werden in Deutsch-land rund 15.000 Kormorane getötet – als sogenannte „Schadvögel“.

Jahrzehntelang war der Kormoran aus Deutschland so gut wie verschwunden – das Ergebnis intensiver Verfolgung durch Fischer und Angler. Erst nach konsequentem Schutz leben in Deutschland heute wieder rund 24.000 Brutpaare, davon mehr als die Hälfte in großen Kolonien nahe der Küste. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. Die Rückkehr des Kormorans ist ein Erfolg für den Vogelschutz, auf den wir stolz sein können. Berufsfischer und Angler versuchen jedoch, die Vertreter von Politik und Behörden von angeblichen Gefahren, wie der Bedrohung von Fischarten und massiven wirtschaftlichen Schäden durch den Kormoran, zu überzeugen. Doch Kormorane vernichten keine natürlichen Fischbestände und gefährden langfristig auch keine Fischarten. Vielmehr kommt es darauf an, sich für die ökologische Verbesserung unserer Gewässer einzusetzen – damit alle Fische und Wasservögel Raum zum Leben haben. Fischfressende Vogelarten wie der Kormoran müssen als natürlicher Bestandteil unserer Gewässerökosysteme akzeptiert werden.

Der NABU lehnt eine flächendeckende Regulierung der Kormoranbestände grundsätzlich ab. Denn es gibt Alternativen. Zu den zeitgemäßen Strategien zählt vor allem, Ruhezonen für Wasservögel zu schaffen. So werden sie an Orte gelenkt, an denen sie problemlos geduldet werden können. Dazu zählen größere Stillgewässer und Flüsse ebenso wie die Küste. Wenn sich Kormorane hier ungestört von reichhaltigen Fischbeständen ernähren können, verringert sich auch der Druck auf Fischzuchtanlagen oder die Rückzugsräume seltener Fischarten.

Kormorane fangen bevorzugt Fische, die sie ohne großen Aufwand erbeuten können – sie sind Nahrungsopportunisten. Darum stehen vor allem häufige und wirtschaftlich unbedeutende „Weißfische“ wie Rotaugen, Brachsen und andere Kleinfische auf ihrem Speiseplan, die besonders in nährstoffreichen Gewässern in großen Mengen vorkommen. „Edelfische“ wie Felchen oder Äschen machen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge nur geringe Anteile ihrer Nahrung aus.

An Fischzuchtanlagen gibt es Möglichkeiten, wirtschaftliche Schäden durch Kormorane zu verhindern, ohne den natürlichen Bestand der Vogelart erneut zu gefährden. Sie können durch das Überspannen mit weitmaschigen Drahtnetzen sowie durch optisches und akustisches Vertreiben wirksam geschützt werden.

Werden auch Sie Kormoranfreund; registrieren Sie sich unter Kormoranfreunde

Weitere Informationen:

10-Punkte-Positionspapier des NABU

gesetzlicher Kormoran-Schutz

niedersächsische Kormoran-Verordnung

 
 


 

 

 

 

 
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