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06.11.2016 - Die Sieber - letzter unverbauter Fluss im Westharz...
war am 30. Oktober Ziel einer kleinen Wanderung des NABU OHA.
Im Bereich der Ortslage Sieber versammelten sich 7 Mitglieder und Aktive, um unter Führung von U.Glock-Menger am Flußlauf
die Besonderheiten und Schönheiten eines Harzer Tals zu beobachten.
Wer sich noch erinnert: vor gut 30 Jahren bestand die Gefahr, daß das Siebertal „geflutet“ wird: Pläne der Harzwasserwerke
sahen vor, das Wasser der Sieber oberhalb der Ortschaft Sieber abzufangen und mittels einer Rohrleitung als Trinkwasser
für Norddeutschland in die Sösetalsperre zu leiten. Oberhalb Herzberg hätte eine 54 m hohe Staumauer die Landschaft „gestaltet“.
Die Straße von Herzberg nach Sieber sollte an den Osthang des Langfast verlegt werden.
Bauingenieure und Firmen hätten wieder reichlich Arbeit gefunden.
Zum Glück gab es starken örtlichen Widerstand gegen die Pläne, den letzten unverbauten Westharzfluss zu „verrohren“
und damit das Siebertal in weiten Teilen als naturnahes Tal zu zerstören.
Auch der NABU OHA als Ortsverein – damals in seinen ersten Anfängen - mit Unterstützung des NABU- Landesverbandes – hatte sich mit Erfolg dagegen gewehrt.
Nach Jahren des Kampfes zogen die Wasserwerke ihre Planung zurück, da inzwischen auch der Wasserverbrauch pro Kopf stagnierte bzw. zurückging.
Bei der Wanderung des NABU konnten die Teilnehmer nun im naturnahen Tal die Schönheit der Sieber bewundern, auch wenn nach dem
niederschlagsarmen Jahr der Wasserstand immer noch recht niedrig war – richtig rauschen tat der Gebirgsfluß nicht. Zahlreiche
Infotafeln im Bereich der Ortslage Sieber erklären Naturfreunden die Besonderheiten und Schönheiten des Flußes.
Und aktuelle Entwicklungen machen immer noch Sorge: alte Wasserrechte (für ehem Schleifereien z.B.) sorgen mit den vorhandenen Sohlabstürzen dafür,
daß der Fluß an mehreren Stellen für Fische (Bachforelle, Groppe) schwer passierbar ist. Hier gibt es aber erfreuliche Entwicklungsmöglichkeiten,
da einige Wasserrechte ausgelaufen sind und nicht mehr verlängert werden.
Autor: M. Schulte
Die Wandergruppe an der Sieber. Foto: M.Schulte
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